"Miasma" ist ein Begriff, der fast nur noch in der Homöopathie gebräuchlich ist.
Kann man eine Bezeichnung, die auf dem medizinischen Kenntnisstand von vor über 200 Jahren beruht, überhaupt heute noch sinnvoll verwenden?

Vor Hahnemann wurde er gebraucht, um das zu umschreiben, was wir heute als Infektion bezeichnen. Auch Hahnemann verwandte den Begriff in diesem Sinne.
Besonders interessierten ihn dabei die chronischen Miasmen, also chronisch verlaufende Infektionen, denn diese waren nach seiner Ansicht dafür verantwortlich, dass die Heilung über die Anwendung des homöopathischen Simile-Prinzips nicht immer funktionierte.
Es hat im Laufe der Zeit zahlreiche Modifikationen des Hahnemannschen Miasmenmodells gegeben, insbesondere deshalb, weil es sich im Lichte modernerer Erkenntnisse als nicht haltbar erwiesen hat (insbesondere, weil der Inhalt des Begriffs "Infektion", den Hahnemann verwendete, doch recht weit von dem abweicht, was wir heute darunter verstehen.
Eine dieser modernen Modifikationen stammt von Dieter Elendt (siehe u. a. Die sogenannten Chronischen Krankheiten).
Warum der Begriff des „Miasma“ auch für den modernen Homöopathen dennoch wichtig ist, erläutert Dieter Elendt ausführlich in seinen Büchern und Kursen.